Mörderische Hitze in Griechenland

Movie-Kritik: The Two Faces of January
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Impuls Film

Der Sommer ist zu heiss, für einen schwedischen Krimi. Eiskalte Abkühlung in schöner Sommerkulisse garantiert einzig Patricia Highsmith. So auch dieses Mal im malerischen Griechenland der 1960er Jahre. Dort sticht dem jungen Lebenskünstler Rydal  (Oscar Isaac, «Insinde Llewin Davis», «Drive») die bildhübsche Colette (Kirsten Dunst, «Marie Antoinette», «Spider-Man») ins Auge. Um mehr von der jungen Blondine zu erfahren, bietet Rydal Colette und ihrem Ehemann Chester (Viggo Mortensen, «Lord oft he Rings»-Reihe, «The History of Violance») eine Führung in und um Athen an. Die amerikanischen Touristen und der junge Mann freunden sich rasch an, als plötzlich die Vergangenheit auftaucht und die drei zur rasanten und verhängnisvollen Flucht zwingt.

 

Bild 1: Die Amerikanerin Colette will als Touristin durch Griechenland reisen. Dabei fällt sie (Bild 2) dem Einheimischen Rydal auf. (Mit Maus über Bild fahren)

 

Der Sommer gehört bekanntlich actionbeladenen Blockbustern. Dass auch leise Töne hohe Wellen schlagen, zeigt die neuste Highsmith-Adaption. 15 Jahre nach dem gefeierten und talentierten Mr. Ripley, bringt Hossein Amini mit seinem ersten Spielfilm als Regisseur die nächste grosse Highsmith-Verfilmung in die Kinos. Der gebürtige Iraner feierte zuvor als Drehbuchautor («Drive», «Snow White and the Huntsman») grosse Erfolge.  Der Wechsel in den Regiestuhl gelingt ihm tadellos. Die Darsteller überzeugen, die Story ist intelligent und ästhetisch inszeniert. Amini würdigt mit seiner stilvollen und klassischen Umsetzung das grosse Krimi-Kino der Vergangenheit, ohne auch nur ein Staubkörnchen auf seinen Debütfilm fallen zu lassen. 

 

Bild 1:Colette reist mit ihrem Mann und der bekommt von Rydal eine Führung durch das Land angeboten. Plötzlich finden sich die Dreiergruppe (Bild 2) auf der Flucht wieder. 

 

Wer diesen Sommer seine 3D-Brille zuhause lassen möchte, ist bei «Two Faces of January» deshalb genau richtig. Denn Action und Suspense substituieren sich hier nicht gegenseitig, sondern ergänzen sich zusammen zu einer hypnotisierenden Reise in die Vergangenheit. Die Hitze im Süden  von Griechenland ist trotz gekühltem Kinosaal deutlich spürbar. Deshalb: Sonnenschutz auftragen und geniessen.

 

  • The Two Faces of January (2014)
  • Regie & Drehbuch: Hossein Amini
  • Buch: Patricia Highsmith
  • Besetzung: Kirsten Dunst, Viggo Mortensen, Oscar Isaac
  • Dauer: 96 Minuten
  • Ab 29 Mai im Kino.

 

Bilder: Impuls Film

Tanja Lipak / Mi, 28. Mai 2014